Gut zu wissen!
Liebe Angehörige,
wenn Sie weitere Fragen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht!
Herzliche Grüße!
Ihre Martina Ruggeri-Neuscheler
Was genau bedeutet es in Bildern und Geschichten zu erzählen?
Dank Ihrer Erzählungen lerne ich den verstorbenen Menschen mit Ecken und Kanten, Werten und Leidenschaften kennen.
Wenn ich ein Bild, d.h. eine so genannte Metapher gefunden habe, binde ich darin die Aspekte aus unserem Gespräch ein.
Im Rahmen der Rede „spazieren“ wir dann durch dieses Bild und kleiner Teilgeschichten, die ich aus Ihren Erzählungen neu zusammenstelle.
Es war nicht alles in der Trauerrede zu hören, was wir Ihnen erzählt haben, warum?
Im Rahmen des Schreibprozesses treffe ich Entscheidungen, um die Essenz des Lebens zu erheben.
Dabei kann es sein, dass nicht alle Geschichten, Anekdoten und Erlebnisse mit dem verstorbenen Menschen Einzug finden.
Sie haben aber die Möglichkeit im gemeinsamen Gespräch zu benennen, was Ihnen sehr wichtig ist und in jedem Fall in der Rede Beachtung finden sollte.
Nicht alle Trauergäste können Inhalte zuordnen oder Anekdoten des Verstorbenen erkennen, warum?
Wenn z.B. ein Arbeitskollege einen Teil der Geschichte nicht in Verbindung mit dem verstorbenen Menschen bringen kann, dann sehr wahrscheinlich deshalb, da dieser Aspekt in keiner gemeinsamen Erfahrung eingebunden ist.
Die Chance: In jedem Kopf entsteht ein neues Bild, das sich zu einer wertvollen Erinnerung weiterentwickeln kann.
Wie genau benennen Sie die Umstände des Todes?
Ich spreche über das Leben und darüber, was den verstorbenen Menschen ausgemacht hat.
Meine Rede soll Trost spenden und Erinnerung ermöglichen.
Diese wirken sich positiv auf den daran anschließenden Trauerprozess aus und sollen den Tag der Beisetzung nicht noch schwerer machen als dieser ohnehin schon ist.
Wie genau werden anwesende Familien-
angehörige namentlich erwähnt?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie vulnerabel sich die Angehörigen und trauernden Gäste am Tag der Besetzung fühlen können.
Ein vergessenes Wort oder verwechseltes Datum wirkt unverzeihlich.
Dennoch machen uns Fehler menschlich.
Ich notiere mir genau, welche Familienmitglieder wie benannt werden.
Am Tag der Beisetzung erkundige ich mich, ob die zu benennenden Personen an der Beisetzung anwesend sind.
Nach welchen Gesichts-
punkten wird die Essenz der Trauerrede erhoben?
Für Sie wichtige Lebensstationen kann ich entweder vor die Rede stellen oder in die Metapher einbauen. Ihren Wünschen entsprechend.
Im Rahmen unseres Gesprächs höre ich aktiv zu. Diese Gesprächstechnik ermöglicht mir mein „Gehörtes“ zusammenzufassen, um mit Ihnen in eine Abklärung der Inhalte zu kommen.
Die von mir wahrgenommenen Schwerpunkte zeige ich auf und kläre damit einen roten Faden ab.
Dieser ermöglicht mir -Stück für Stück- zu erkennen, was den Menschen in seinem Kern ausgemacht hat.
Ist eine von Ihnen gehaltene Trauerrede so etwas wie eine Traumreise?
Es ist möglich, dass das Zuhören und der Einstieg in eine Metapher wie eine Meditation wirken.
Zu Beginn meiner Rede benenne ich den Einstieg in die Metapher und leite, am Ende, auch wieder zum Ausstieg an.
In jedem Kopf entsteht ein eigenes Bild. Es verbinden sich individuelle Gedanken und Assoziationen.
Die, möglicherweise reinszenierten, Erinnerungen können neu zusammengesetzt, verändert betrachtet und neu bewertet werden.
Ist es möglich die Trauerrede vorab zu lesen?
Nein.
Vielmehr möchte ich Sie darin bestärken, meine Rede zum Leben Ihres verstorbenen Menschen als Geschenk zu betrachten.
Jede Rede ist ein Unikat und wird von mir freigehalten.
Im Anschluss können Sie die Rede gerne in Schriftform, d.h. als PDF von mir erhalten.